Autoren der Donnersberger Literaturtage 2011:
Theresia Walser
1967 in Friedrichshafen geboren; Besuch der Schauspielschule in Bern (1990-94), zwei Jahre lang Ensemblemitglied am Jungen Theater Göttingen. Die Tochter des Autors Martin Walser ist eine von Deutschland besten Dramatikerinnen, deren ungewöhnliche, poetische Sprachkunst von der Kritik einhellig gelobt wird. Werke von ihr wurden ins Französische, Spanische und Polnische übersetzt. 1998 wurde sie von der Jury der Zeitschrift „Theater heute“ zur ‚Nachwuchsautorin des Jahres‘ gewählt; 1999 zur ‚Autorin des Jahres‘. 1999 + 2001 erhielt sie die Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg. Seit Jahren pflegt sie eine Arbeitsbeziehung mit dem Nationaltheater Mannheim; es gibt insgesamt weit mehr als ein Dutzend Bühnenstücke von ihr.
Hanns-Josef Ortheil
wurde 1951 in Köln geboren. Da seine Mutter mit ansehen musste, wie einer seiner Brüder durch einen Granatsplitter starb, verstummte sie. Ortheil lernte deswegen erst mit 7 Jahren sprechen. Er wollte zunächst Pianist werden. Massive Sehnenscheidenent-zündungen zwangen ihn jedoch früh zur Aufgabe dieser Karriere. Er promovierte in Germanistik und ist seit 1991 Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Durch Romane wie ‚Faustinas Küsse‘ (1998), ‚Die Nacht des Don Juan‘ (2000), ‚Die große Liebe‘ (2003) oder ‚Die Erfindung des Lebens‘ (2007) ist er eine feste Größe in der deutschen Gegenwartsliteratur geworden. Sein neuestes Buch heißt ‚Die Moselreise‘. Roman eines Kindes, München 2010.
Ortheil lebt heute in Stuttgart, Hildesheim und Wissen (Sieg), er hat drei Kinder.
Abbas Khider
Abbas Khider liest aus seinem Roman „Der falsche Inder“, für den er 2010 den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis erhielt und aus dem im Februar neu erscheinenden Werk „Die Orangen des Präsidenten“. Khider wurde 1973 in Bagdad geboren und lebt, nach Gefängnis und jahrelanger Flucht, inzwischen in Berlin. Seine Kindheit und Jugend im Irak und die Erlebnisse der Flucht verarbeitet er auch in seinen Romanen. Aus den Klappentexten: „Abbas Khider beeindruckt durch seinen ungeschönten Blick und die Beiläufigkeit, mit der er vom Elend wie von Wundern erzählt“. „Es ist ein Buch, das Brücken baut zu einem Land, das uns in den Nachrichten täglich begegnet, das wir aber ohne Werke wie dieses weniger verstehen würden.“
Fred Heidingsfelder
*1946 in Ansbach, ist wohnhaft in Kaiserslautern und Mitglied der dortigen Autorengruppe. Er ist schon vielfältig hervorgetreten mit Buch- und CD-Veröffentlichungen, Beiträgen für Zeitschriften, Anthologien und Rundfunk, sowie der Teilnahme an spartenübergreifenden künstlerischen Projekten. 1996 erschien sein Gedichtband „Reite Flugechsen“; zuletzt veröffentlichte er 2008 den Kurzgeschichtenband „Geföhnte Klone“, in dem der Satiriker mit spitzer Feder gesellschaftliche Entwicklungen und die Absurditäten der Spaßgesellschaft aufs Korn nimmt.
Root Leeb
*1955 in Würzburg, studierte Germanistik und Philosophie sowie auch Sozialpädagogik in München. Sie war zwei Jahre lang als Lehrerin tätig, danach arbeitete sie als Straßenbahnfahrerin in München. Seit 1991 lebt und wirkt sie im Donnersbergkreis als Autorin (Prosa und Kinderliteratur) wie auch als Künstlerin. Wichtigste Literatur: Tramfrau. Aufzeichnungen und Abenteuer der Straßenbahnfahrerin Roberta Laub. 1994; Mittwoch Frauensauna. Roman 2001; hr Schwerpunkt liegt bei der Verbindung von Literatur und Malerei. Sie hat unter anderem zahlreiche Titelbilder für verschiedene Verlage (u. a. Hanser, dtv, Herder) entworfen und Illustrationen zu Kalendergeschichten und Italo Calvino: Die unsichtbaren Städte.
Eugen Damm
*1936 in Kaiserslautern ist Schauspieler und Pfälzer Mundartdichter. Er gründete und leitete bis 2004 das Lautrer Altstadttheater in Kaiserslautern. Er ist bzw. war freier Mitarbeiter des Saarländischer Rundfunks, des Südwestrundfunks und von Radio RPR. Er ist mehrfacher Preisträger beim Bockenheimer Mundart-Dichterwettstreit und Träger der „Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz“. 2006 erhielt er den Kunstpreis der Lotto GmbH Rheinland-Pfalz. Er hat eine Reihe von Bühnenstücken in pfälzischer Mundart (z.B. „Ääs“ 1991) geschrieben wie auch ein Dutzend Bücher (z.B. „De Pälzer ehr Dreifaltichkäät“ 1988; „De Dibbelschisser“ 1994) verfasst.